(Meine) Bedeutung von Female Empowerment – Teil 1
Diese erste Beitragsreihe geht rund um die Bedeutung des polarisierenden Themas „Female Empowerment“. Nahezu jedes großes Unternehmen setzt sich aktuell – jedenfalls offiziell – für die Frauenförderung ein. Dies geschieht beispielsweise durch die Gründung eines Mitarbeiterinnen-Stammtisches. Außerdem ist in der Politik ständig etwas zum Thema „Frauenquote in Aufsichtsräten“ oder anderen Organen eines Unternehmens zu hören.
Achtung: Female Empowerment ist mehr als das!
Aus meiner Sicht ist die Diskussion oft zu eintönig, denn ich verbinde mit dem Thema viel mehr als das was aktuell diskutiert wird. Regelmäßig dreht sich der Austausch einzig um Positionen in den höchsten Führungsebenen großer Unternehmen. Dies ist natürlich ein wichtiger Anteil von Female Empowerment. Daher bin ich zum Beispiel der Allbright Stiftung sehr dankbar für ihr großes Engagement. Jedoch darf nicht nur hier angesetzt werden: Es kann nur ein Aspekt unter vielen Weiteren sein. Frauenförderung muss viel breiter aufgestellt sein, denn die wenigsten Frauen streben danach, eine sehr hohe Führungsposition in einem großen Konzern zu erreichen und die damit einhergehenden Stunden zu arbeiten. Die Diskussion muss dahin gehen, dass ein Weg gefunden wird, wie jede Frau (und natürlich auch jeder Mann) die berufliche Position erreicht, die sie (er) sich wünscht und erarbeitet hat. Niemand sollte aufgrund seines Geschlechts bevorzugt oder Karrieremöglichkeiten verwehrt werden.
Die Diskussion rund um Female Empowerment darf noch nicht enden!
Viele sind von dem Thema „Female Empowerment“ mittlerweile genervt. Allerdings kann nur durch ein ständiges aufmerksam machen ein Problem wirklich verinnerlicht und damit daran gearbeitet werden. Sonst ist es zu schnell wieder vergessen.
Zwar sollte es in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Geschlechter gleichberechtigt sind. Leider ist jedoch die geringe Repräsentanz von Frauen in Führungsebenen anhaltende Realität.
Gemeinsam sind wir stärker.
Dies ist ein starkes Indiz für die noch nicht vollkommende Gleichberechtigung. Die Diskussion darf daher auch noch nicht verstummen. Vielmehr muss sie nicht nur um den Weltfrauentag am 08. März aufklingen, sondern ständig präsent sein! Frauen dürfen nicht nur an bestimmten Tagen für ihre Rechte einstehen, sondern müssen mit charmanter Penetranz durchhalten. Sprecht darüber mit eurem Partner/eurer Partnerin, Geschäftskontakten und FreundInnen. Das gilt für Frauen und Männer gleichsam. Denn nur zusammen kann ein Umdenken gefördert und schlussendlich bewirkt werden. Erst dann kann Gleichberechtigung wirklich gelebt werden und nicht nur ein bloßes abstraktes Ziel darstellen.
Frauen dürfen sich auch gegen eine Karriere entscheiden: Dies darf kein Problem darstellen!
Für mich zählt zu Female Empowerment genauso, dass es keinerlei Diskussion bedarf, wenn sich eine Frau gegen eine Karriere entscheidet. Es darf nicht sein, dass Frauen sich bei der Debatte schlecht fühlen und denken, dass sie Karriere machen müssen obwohl sie dies nicht möchten. Ebenso wenig darf es angehen, dass Frauen, welche sich entscheiden weniger zu Hause bei ihrem Kind/ihren Kindern zu bleiben, um arbeiten zu gehen, als schlechte Mütter bezeichnet werden.
Absoluter Schwachsinn: Für die eine Frau kann die berufliche Karriere erfüllend sein, für die nächste das Muttersein und für eine andere eine Mischung aus beidem. Es muss die Entscheidung jeder Einzelnen bleiben – das Gleiche gilt selbstverständlich für Männer. In jeglicher Hinsicht muss Wahlfreiheit bestehen. Genau durch diese Wahlmöglichkeit ist erst wirkliche Gleichberechtigung erreicht.
Ziel der Debatte muss sein, dass alte Denkmuster aufgebrochen werden sowie Frauen bestärkt und ermutigt werden, ihren (beruflichen) Traum zu verwirklichen.
Nichts wird ohne Debatten verändert. Nur ständige Wiederholung und Erinnerung an ein Thema kann es schaffen, dass wirklich aktiv an einem Problem gearbeitet wird. Die Debatte immer wieder durch Events, Studien und Berichterstattungen anzustoßen, ist unfassbar wichtig. Dieses Ziel verfolgt unteranderem auch dieser Blog: zu bewegen und aufzurütteln.
Hier geht es weiter zu Teil 2.
4 Kommentare
Martina Schwartz
Sehr überzeugend – ich bin sehr gespannt, was dieser Blog noch bringen wird. Viel Erfolg ?:)
Melanie Epe
Vielen Dank, liebe Martina!
Judith
Ein schöner Start-Schuss, liebe Melanie.
Verhaltens- und Gedankenmuster erkennen und auflösen ist aus meiner Sicht ein sehr wirksamer Weg.
Melanie
Vielen Dank, Judith! Es sind doch oft die unbewussten Dinge, die Fortschritt verhindern. Deshalb muss jeder Einzelne sich diesen Problemen – endlich – bewusst werden und aktiv dagegen arbeiten.