Buchempfehlung: Spiele mit der Macht – Wie Frauen sich durchsetzen

Was verbindest du mit dem Begriff „Macht“? Für mich sowie für viele andere Frauen ist der Begriff eher negativ geprägt. Wenn ich an den Begriff „Macht“ denke, sehe ich persönlich einen von der Weltherrschaft besessenen Bösewicht. 

Beim Lesen des Buches „Spiele mit der Macht“ von Marion Knaths wurde mir allerdings klar, dass Macht viele positive Aspekte haben kann – wenn man diese sinnvoll einsetzt. Gutes tun ist ohne Macht nämlich kaum möglich.

Um was geht's in dem Buch?

In „Spiele mit der Macht – Wie Frauen sich durchsetzen„* analysiert Marion Knaths die Businesswelt und erläutert relevantes Verhalten anhand der Schachspielfiguren „Dame“ und „Bauer“. Dabei geht die Autorin unter anderem auf die unterschiedlichen Kommunikationsarten von Männern und Frauen ein. Sie erklärt, dass Männer eher rangordnungsorientiert und Frauen eher inhaltsorientiert kommunizieren. Durch diese instinktiv verschiedenen Arten der Kommunikation sei die Kraft des Unterbewusstseins besonders wichtig. Gerade deshalb sei es oft nicht entscheidend was man sagt, sondern wie man etwas sagt. Bei Männern seien Körpersprache und Rangordnung von herausragender Bedeutung. Nur, wenn man dies beherrsche und sich deren Relevanz bewusst mache, könne die „gläserne Decke“ durchbrochen werden. Wie dies funktionieren kann, beschreibt Marion Knaths in „Spiele mit der Macht“.

Ebenfalls sollen Frauen durch veränderte Kommunikation mehr Zielstrebigkeit zeigen und lernen sich durchzusetzen, um Macht zu erhalten. Dies bedeute, dass Frauen prestigeträchtige Aufgaben wahrnehmen und sich nicht nur die Fleißaufgaben auf’s Auge drücken lassen sollten. Dabei – und auch generell – sollen Frauen besser und effektiver zusammenarbeiten, ohne sich gegenseitig als Konkurrentin zu sehen. 

Meine Einschätzung

Ich stimme mit der Autorin dahingehend nicht überein, dass Frauen sich dem Kommunikationsmodell von Männern anpassen müssen, um erfolgreich zu werden. Dadurch würde die wünschenswerte Diversität verloren gehen. Frauen dürfen sich treu bleiben, denn nur so wird Vielfalt generiert. Dennoch muss man sein Gegenüber verstehen können. Anhand kleiner Beispiele zeigt die Autorin häufige Missverständnisse zwischen den Geschlechtern auf und wie diese gelöst werden können. Dies hat mir schon in einigen Situationen geholfen, meine Kollegen besser zu verstehen. Zwar bedient sich das Buch vieler Stereotypen, jedoch liefert es auch hilfreiche Tipps dazu, wie man beispielsweise mit „Ideenklau“ umgeht, gezielt weibliche Reize einsetzen oder auch bei Gehaltsverhandlungen agieren kann. Einige Aussagen aus dem Buch sehe ich persönlich – wie bereits gesagt – kritisch, jedoch hilft es sehr bei der Reflexion des eigenen Alltags und inspiriert zur Meinungsbildung.

Spannend fand ich auch die Erklärung der Autorin, warum noch keine fixen Bekleidungsvorschriften für Frauen im Businesskontext existieren. Für Männer dagegen schon.

Insbesondere mag ich an diesem Buch, dass es als Subtext Frauen daran erinnert, dass diese es nicht allen recht machen können. Lieber mehr freudiger entscheiden und auch mal einen Fehler riskieren, als lange in der Beobachterrolle zu bleiben. Meistens ist es dann schon zu spät. Schließlich sollen doch Frauen lernen mit der Macht zu spielen.

Wenn du also für etwas Selbstreflexion und praktische Tipps für deinen Alltag über Stereotypen und Übertreibungen hinwegsehen kannst, wird dir das Buch „Spiele mit der Macht“ gefallen.

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