
Innovation ohne Vielfalt ist keine Innovation
Der Innovationsgipfel vom Bundeskanzler Merz war gut besucht, hochkarätig besetzt – und doch irritierend einseitig. Denn wer sich die Redner:innenliste genau ansah, stellte schnell fest: Frauen waren kaum vertreten. Während auf der Bühne über Transformation, Digitalisierung und den „Wandel der Zukunft“ diskutiert wurde, fehlten ausgerechnet jene Perspektiven, die Innovation nachweislich fördern: Diversität, Interdisziplinarität und Geschlechtervielfalt.
Warum Vielfalt kein netter Zusatz ist – sondern ein Wettbewerbsfaktor
Dass gemischte Teams bessere Ergebnisse liefern, ist längst kein Geheimnis mehr. Die bekannte McKinsey-Studie „Diversity Wins – How Inclusion Matters“ (2020) zeigt:
Unternehmen mit hoher Geschlechterdiversität im Top-Management haben eine 25 % höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.
Vielfältige Teams treffen bessere Entscheidungen, schneller und mit höherer Qualität.
Kreativität, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit steigen, wenn mehr Perspektiven einfließen.
Oder einfacher gesagt: Vielfalt schafft Vorsprung.
Und trotzdem: Noch immer fast nur Männer auf den Bühnen.
Wie kann es also sein, dass sich ausgerechnet ein Innovationsforum – das ja für Neudenken, Umdenken und Fortschritt stehen sollte – so wenig um eben jene Vielfalt bemüht?
Oft hört man: „Es gibt nicht genug geeignete Frauen.“ Das ist nicht nur falsch – es ist bequem. Denn die Realität ist: Es gibt sie. Aber man muss sie einladen, sichtbar machen, ernst nehmen.
Innovation beginnt vor dem ersten Wort
Bevor auf der Bühne das erste Buzzword fällt, sollten wir uns fragen: Wer ist überhaupt eingeladen? Wer gestaltet mit? Und noch wichtiger: Wer fehlt – und was fehlt dadurch? Wer immer nur dieselben Perspektiven versammelt, bekommt auch dieselben Lösungsansätze. Und Innovation, die keine Diversität zulässt, bleibt im Kreis des Altbekannten.
Was jetzt zu tun ist
Panels und Konferenzen aktiv divers aufstellen – nicht „wenn’s sich ergibt“, sondern bewusst und strategisch.
Frauen in der Innovations- und Businesswelt sichtbar machen*, fördern, vernetzen.
Vielfalt nicht als Pflichtaufgabe, sondern als echten Innovationsmotor verstehen.
Denn am Ende geht es nicht nur um Gleichberechtigung. Es geht auch um Qualität. Um Zukunftsfähigkeit. Und um das, was „Business in Rose“ ausmacht: Wirtschaft in einer Farbe, die lange übersehen wurde – und jetzt endlich leuchtet.