Meine Geschichte – Teil 1: Mach dein Ding

Dies ist der Start einer ganz neuen Reihe auf meinem Blog. Eine sehr persönliche Reihe. Genau genommen geht es nämlich um mich. Um mein Leben und meine Erfahrungen. Ein bisschen habe ich bereits auf der „Über mich„-Seite verraten. Anstelle von Fakten möchte ich in dieser Reihe reflektierter über meine Erfahrungen und Eindrücke berichten, also über meine Geschichte. In diesem ersten Teil soll es um meine background story, mein „besonderes“ Abitur sowie meinen ausgeübten Leistungssport gehen. Welche Learnings ich dabei hatte und wie dies sich auf mein Leben ausgewirkt hat, kannst Du hier nachlesen:

Meine background story

Wo fange ich am Besten an … Vielleicht damit, dass ich als kleines Kind – laut Erzählungen – immer gesagt habe „Ich werde es euch schon zeigen“. Heute muss ich darüber schmunzeln. Ich weiß nicht, was ich mir damals gedacht habe, als ich diese Aussage getätigt habe. Aber tatsächlich versuche ich heute immer noch mich selbst durch Kritik und Fehlschläge weiter anzuspornen, um künftig besser zu sein.

Ich komme aus einem kleinen Dorf vom Niederrhein. Die Schulen kann man sich eigentlich nicht wirklich aussuchen, ohne dass man stundenlang in eine entferntere Stadt mit Bus oder Bahn fahren muss. Ich ging daher auf eine Mädchenrealschule in der Nähe bis zur 10. Klasse. Dort lernte ich fantastische Freundinnen kennen, welche ich bis heute meine besten Freundinnen nennen darf. 

Neben meinen Freundinnen und Freunden war ich mit einem Thema viel mehr beschäftigt als Schule: meinen Hobbys. Als kleines Mädchen habe ich lange Zeit Ballett getanzt. Ich liebe dies auch noch bis heute, aber genauso die Pferde. Im Alter von ca. 12 Jahren wollte ich daher kein Ballett mehr tanzen, sondern lieber Pferde reiten. 

Der Leistungssport

Allerdings gab es daneben eine noch viel größere Passion von mir: das Rettungsschwimmen. Gelernt zu schwimmen habe ich ab ca. 3/4 Jahren im angrenzenden Ort bei der DLRG. Schnell hatte ich Spaß daran und wie es der Zufall wollte, hatte ich auch ein gewisses Talent. Dies weckte natürlich meinen Ehrgeiz. Um es vorwegzunehmen: Manchmal habe ich dafür aufjedenfall zu viel davon, was mir auch schon im Weg stand. 

Teilgenommen habe ich an zahlreichen Landes- und Deutschen Meisterschaften. Mein wohl größter Triumph war die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Montpellier 2014. Auf dieses Ereignis habe ich lange hin trainiert und während meiner heißen Abiturphase viele Stunden im Kraftraum sowie im Pool verbracht anstelle zu lernen. Es hat mir einfach unendlich viel Spaß gemacht. Während meines Studiums – dazu mehr im Teil 2 – habe ich für das Schwimmen leider nicht viel Zeit gefunden. Daher freut es mich umso mehr, dass ich nun nach dem Ende meines Studiums wieder schwimmen gehen kann. Es war für mich immer ein super Ausgleich. Der Rettungssport hat mich durch die verschiedensten Phasen meines Lebens begleitet. Er ist ein Teil von mir, der nun sich in deutlich weniger Leistungsdruck äußert. Die Freude soll definitiv nun im Mittelpunkt stehen.

Für mich war das Schwimmen als Teil meiner Geschichte sehr prägend in meinem Leben und ich möchte es nicht missen. Es hat viele Entbehrungen bedurft und mich viel Zeit gekostet, aber es waren für mich nicht nur Training und Wettkämpfe, sondern es waren Lektionen fürs Leben. Ich kann nur jedem empfehlen durch intensiven Sport oder Engagement vergleichbares zu erleben.

Natürlich gab es natürlich nicht immer rosige Zeiten. Es war hart. Motiviert war ich auch nicht immer – von den Versagensängsten vor Wettkämpfen und dem herrschendem Druck ganz zu schweigen. Ich hasste es, aber irgendwie liebte ich es auch gleichzeitig. Eine merkwürdige Mischung aus beidem. Im Endeffekt bin ich super glücklich, dass ich alles durchgezogen habe, wie es gekommen ist. Die Zeit „danach“ ist aber meist die schönste, oder wie sagt man das noch mal?

Was ich durch den Leistungssport gelernt habe ist folgendes:

  • Disziplin
  • Selbstmotivation
  • Teamgeist
  • Selbstorganisation
  • Akzeptieren von Niederlagen und eigenen Schwächen (Darin bin ich ehrlicherweise immer noch schlecht, aber es ist zumindest etwas besser geworden.) 

Ich glaube, dass die meisten dieser Punkte nicht überraschend sind. Vielleicht außer die Selbstorganisation. Allerdings ist diese ein großer Teil davon: Ohne Organisation wäre ich nicht gleichzeitig sehr gut in der Schule und im Sport gewesen – und hätte auch noch Zeit für meine Freunde außerhalb des Schwimmbeckens gehabt. Der Tag hat einfach begrenzte Stunden und diese gilt es bei viel Training auch sinnvoll zu nutzen. Schließlich möchte man auch Kind und Teenager sein. Und genau diese Fähigkeit zur Selbstorganisation schlägt sich auch im Studium und im beruflichen Werdegang wieder: Man hat immer mal stressige Phasen und eigentlich viel zu viel zu tun. Freizeit daneben zum Ausgleich ist aber auch ungemein wichtig. Daher hilft nur eine gute Organisation, um sich selbst und den anstehenden Aufgaben gerecht zu werden. 

Mein Abitur

Nach dem Ender der 10. Klasse hatte ich super Lust auf Mathe & wirtschaftliche Themen. Irgendwie hat mich dies damals interessiert. Woher das genau kam, weiß ich bis heute nicht. Ich wechselte daher die Schule und ging auf eine deutlich weit entferntere Schule in eine andere Stadt, um dort mein Wirtschaftsabitur abzulegen. Dafür stand ich zur Schule um 5 Uhr morgens auf. Der Schulweg war ziemlich weit und anfangs ohne Führerschein, dauerte dies einfach seine Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – zum Glück konnte man in diesen immer ganz gut schlafen. 

Ich hatte in meiner Abiturphase einfach super Lust auf Schule. Meine Schule war sicherlich nicht die schönste, noch die modernste, aber ich mochte sie. Im Unterricht sprachen wir über Themen, die mich wirklich interessierten. Zu dem Zeitpunkt war dies die Wirtschaftskrise 2007/2008. In BWL kamen Themen, wie Marketing und Buchhaltung dran. Manchmal folgte eine Stunde Wirtschaftsinformatik und ich lernte Grundzüge des Programmierens. In Englisch wurden ausschließlich wirtschaftlich orientierte Texte gelesen. Mir hat dies einfach Spaß gemacht. Ich stand daher jeden Tag sehr gerne so früh auf und fuhr motiviert zur Schule. Vielleicht war dies natürlich nicht immer der Fall, aber rückblickend habe ich dies so in Erinnerung. 

Persönlich hatte ich nie Lust gehabt auf die herkömmlichen Fächer wie Physik oder Erdkunde. Ich war daher froh, dass ich diese nicht haben musste. Zu der Zeit, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich nicht auf ein „richtiges“ Gymnasium, sondern „nur“ auf ein Wirtschaftsgymnasium auf einem Berufskolleg gegangen bin. Mir war dies egal. Das andere Leute dies merkwürdig fanden und dies in irgendeiner Weise erwähnenswert ist, ist mir tatsächlich das erste Mal einige Jahre später in einem Bewerbungsgespräch aufgefallen. Dort sagte der Interviewer, dass ich mich ja beträchtlich hochgearbeitet hätte: Von einer Privaten MädchenREALschule und einem Wirtschaftsgymnasium hin zu einer privaten Universität. 

Für mich war dies nichts besonderes. Abitur ist Abitur. Und ist es für mich auch bis heute. Dass das Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium leichter sei, kann ich mir bis heute kaum vorstellen. Leicht war es jedenfalls nicht. Es ist einfach anders, aber anders bedeutet ja nicht schlechter.

Mir persönlich ist es auch egal, was andere Leute darüber denken. Ich war froh, dass ich durch meine Eltern unterstützt wurde meinen Weg zu gehen, wie ich ihn wollte, worauf ich Lust hatte und was mich inhaltlich Interessiert. So war ich motiviert zu lernen und zur Schule zu gehen. Der „perfekte“ Weg, den Viele aus der Gesellschaft sich vorstellen und ausmalen, ist eben nicht für jeden etwas. Klar ist jedenfalls eins: Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre vieles was ich erleben durfte nicht möglich gewesen.

Was ich aus meiner Geschichte gelernt habe? Jeder ist anders. Jeder muss das tun, was er/sie für sich am besten hält. Andere Meinungen sind grundsätzlich egal. Man muss dies nur aus Überzeugung und mit Motivation tun. Ich versuche dies in jedem Lebensbereich umzusetzen – mal mehr, mal weniger gut. Es ist Dein Leben und Du musst dies so führen, wie du es für das Beste hälst.

Im zweiten Teil über meine Geschichte berichte ich über meine Stipendien und mein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an einer privaten Universität.

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